Abstand halten und Kollisionen vermeiden

Geschwindigkeits- und Abstandüberwachung gestattet die sichere Kooperation mit Schwerlastrobotern. Die hierfür notwendigen Sicherheitsabstände bekommen Sie von uns.

Wenn es um die ergonomische Unterstützung beim Handhaben hoher Lasten geht, sind Schwerlastroboter erste Wahl. Eine Mensch-Roboter-Kollaboration mit großen und leistungsfähigen Robotern klappt aber nur, wenn Sie Kollisionen mit Menschen sicher vermeiden können. Die Sicherheitsbetriebsart „Speed and Separation Monitoring“ (SSM; „Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung“) nach DIN EN 10218-2 und ISO/TS 15066 legt für die Kollisionsvermeidung einen Mindestabstand zum Menschen fest, den der Roboter zu keinem Zeitpunkt unterschreiten darf.

In die Berechnung des Mindestabstands fließen zahlreiche Parameter des Roboters (z. B. Bremswege), der Sicherheitssensoren (z. B. Auflösung) und des Menschen (z. B. Annäherungsgeschwindigkeit) ein. Er muss für das gesamte Hüllvolumen des Roboters und alle Bewegungsabläufe berechnet werden. Ohne eine genaue Kenntnis des vollständigen Mindestabstands zu allen Roboterbewegungen besteht die Gefahr, dass die sicherheitstechnische Auslegung des Robotersystems den normativen Anforderungen nicht genügt. Es kann z. B. sein, dass der gewählte Sicherheitssensor nicht in der Lage ist, den erforderlichen Mindestabstand zwischen Mensch und Roboter jederzeit zu überwachen.

Wir haben ein Softwaremodul für die Geschwindigkeits- und Abstandüberwachung (SSM) entwickelt, das die Mindestabstände für einen kollaborativen Schwerlastroboter nach ISO/TS 15066 präzise berechnet. Der von uns entwickelte Algorithmus berechnet die Mindestabstände für alle bewegten Teile und Bewegungen des betrachteten Roboters. Die Vereinigung der einzelnen Mindestabstände ergibt den Überwachungsbereich um den Roboter. Die Visualisierung des Überwachungsbereichs ermöglicht es, die Position und das Detektionsvermögen der Sicherheitssensoren sehr genau und vor allem normenkonform auf den Bereich abzustimmen, sodass sie ihn vollständig überwachen. Das Risiko falsch angeordneter Sensoren und damit eine Missachtung der Sicherheitsanforderungen werden damit eliminiert.

Überlassen Sie uns die effiziente und präzise Berechnung der Mindestabstände, damit ihre Schwerlastroboter auch weiterhin erste Wahl bei der sicheren Bewältigung hoher Lasten bleiben.

Referenzen und Projekte

Softwaregestützte Plattform zur Unterstützung menschlicher Arbeitskräfte in vernetzten Fabriken

Im Projekt SHOP4CF wurde eine offene, hauptsächlich softwarebasierte Plattform zur Unterstützung menschlicher Arbeitskräfte in vernetzten Fabriken entwickelt, die KMUs bei der digitalen Transformation unterstützt.

 

COVR-Toolkit für sichere kollaborative Robotik

Das COVR-Toolkit bietet eine zentrale Anlaufstelle für Sicherheitsthemen rund um kollaborative Roboter (Cobots) und hilft durch Schritt-für-Schritt-Protokolle und Fallbeschreibungen, Sicherheitsmaßnahmen korrekt umzusetzen.Es steht kostenfrei zur Verfügung und erleichtert den Einstieg in die komplexe Thematik der Cobots-Sicherheit.

 

Werkzeuge für die kosteneffiziente Planung von kollaborativen Roboterapplikationen

Im Projekt MR_KOOP wurden neue Werkzeuge und Methoden für die Planung von kollaborativen Roboterzellen entwickelt, die eine sichere Mensch-Roboter-Kooperation ermöglichen und schon in der Planungsphase Sicherheitsaspekte berücksichtigen. Diese Werkzeuge sollen die Integration solcher Roboter in Produktionsprozesse erleichtern und beschleunigen, indem sie die aktuellen methodischen Lücken schließen.

 

Nachwuchsforschungsgruppe Kognitive Arbeitssysteme im menschzentrierten Arbeitsumfeld

Die Nachwuchsforschungsgruppe KaSys entwickelt ein kognitives Arbeitssystem mit autonomen Funktionen, das manuelle Handhabungs- und Fertigungsvorgänge an die individuelle Leistungsfähigkeit des Menschen anpasst.