Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb COVR - being safe around collaborative and versatile robots in shared spaces
Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter wird in vielen Bereichen der europäischen Wirtschaft immer wichtiger. Dieses wirft jedoch unweigerlich Fragen der Sicherheit auf, denn die europäische Gesetzgebung stellt den Schutz von Arbeitnehmern, älteren und schwachen Personen allem voran. Daher besteht aus Sicht der Unternehmer dringender Bedarf an einer "Zertifizierung", d.h. Richtlinien zur Einhaltung verbindlicher und grundlegender Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit.
Nach unserer Erfahrung mit Endanwendern, Herstellern von Robotikkomponenten und Systemintegratoren ist das Thema Sicherheit in allen Bereichen bisher ein Hindernis für die Förderung und Verfügbarkeit kollaborativer Robotiktechnologie. Einige Herausforderungen sind technischer Natur und entstehen aufgrund der Komplexität der Robotik als rekonfigurierbare Systeme, die ihr Verhalten im Laufe der Zeit ändern können. Andere sind nicht-technischer Natur und liegen im Verständnis und der korrekten Anwendung aktueller Normen und Richtlinien begründet. Der Nachweis ihrer Einhaltung stellt besonders für kleinere Unternehmen eine große Hürde dar.
Das von der EU geförderte Projekt "Being safe around collaborative and versatile robots in shared spaces" (COVR) zielt darauf ab, die bestehenden Hürden systematisch abzubauen, um einen breiteren Einsatz von kollaborativen Robotern in einer Vielzahl von Branchen und Bereichen zu unterstützen. Besonderer Fokus des Projekts liegt dabei auf den Bereichen Fertigung, Logistik, Landwirtschaft, Gesundheitswesen und Rehabilitation.
COVR bietet verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung der o.g. Akteure. Erstens haben wir ein Toolkit als frei verfügbare Website entwickelt, um alle COVR-Stakeholder bei der Konzeption, dem Design, der Implementierung und der Validierung ihrer kollaborativen Robotik-Anwendungen zu unterstützen. Das Toolkit basiert auf dem Konzept der robot safety skills[1] - d.h. einer komplexen Kombination von Sicherheitsfunktionen und Schutzverhalten, die bereichsübergreifend gültig sind. Es enthält eine Vielzahl von Informationen, wie z. B. Fallbeispiele über Cobot-Anwendungen, Hinweise wie man relevante Normen und Richtlinien findet und wie man eine Risikoanalyse durchführt.
Zweitens haben wir 20 Protokolle in Form von einfach zu befolgenden Schritt-für-Schritt-Anleitungen geschrieben, um eine Validierungsmessung von Anwendungen auf der Grundlage ihres Gerätetyps und der beteiligten Sicherheitsfähigkeiten durchzuführen.
Drittens wurden unsere Labore zu Shared Safety Facilities ausgebaut, in denen Dritte geschult werden, Zugang zu Messsystemen für die Validierung erhalten und bei der Nutzung des Toolkits unterstützt werden.
Außerdem haben wir über fünf Millionen Euro an Fördermitteln für Dritte aus der Robotikbranche bereitgestellt, die sich mit dem COVR befassen wollen, um das Toolkit und die Protokolle mit spezifischen Anwendungsfällen zu testen und um Hintergrundforschung und experimentelle Daten für die Ermittlung von Best Practices bereitzustellen. Wir haben 60 Experimente mit über 100 Partnerorganisationen aus 14 verschiedenen europäischen Ländern finanziert.
COVR wird von fünf Forschungs- und Technologieorganisationen (RTOs) vorangetrieben - dem Dänischen Technologischen Institut, dem Italienischen Nationalen Forschungsrat, dem deutschen Fraunhofer IFF, der französischen Kommission für alternative Energien und Atomenergie und Roessingh Research and Development aus den Niederlanden. Die RTOs stellen Expertenwissen und Unterstützung sowie den Zugang zu Testeinrichtungen in ihren Sicherheitslabors zur Verfügung.
Um mehr über COVR zu erfahren, besuchen Sie unsere Website: http://safearoundrobots.com/
Twitter: COVR Projekt: https://twitter.com/covrproject , @covrproject
LinkedIn: https://www.linkedin.com/groups/8691570/
