Mit einem XXL-Teleskop in den Nachthimmel schauen – das möchte der Verein Silberschlag in Magdeburg ermöglichen. In den kommenden Jahren soll ein hochmodernes und leistungsstarkes Observatorium enstehen, das Wissenschaftsteams, Studierenden, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern aber auch Hobbyforscher:innen offen steht.
Herzstück in dem geplanten naturwissenschaftlichen Zentrum: ein Spiegelteleskop mit einer Öffnung von einhundert Zentimetern, mit dem man von Magdeburg aus in die weiten Fernen des Weltalls blicken kann. In dieser Größenordnung wäre es das einzig öffentlich zugängliche Teleskop in Mitteldeutschland.
Magdeburg ist nicht nur aktuell ein hervorragender Standort für Wissenschaft und Forschung. Die Stadt hat auch eine lange naturwissenschaftliche Tradition. Schon im 10. Jahrhundert beobachtete Gerbert von Aurillac, der spätere Papst Sylvester II., den Sternenhimmel von Magdeburg aus. Im 17. Jahrhundert stellte Otto von Guericke die Theorie auf, dass der Raum zwischen den Himmelskörpern leer ist. Und 100 Jahre später entdeckte Georg Christoph Silberschlag, der Namensgeber für das Projekt, die Venusatmosphäre. Am 6. Juni 1761 beobachtete Silberschlag im Observatorium des Klosters Berge in Magdeburg den Durchgang der Venus vor der Sonne und stellte dabei eine diffuse helle Aura um die Venus fest, die er als erster als dichte Atmosphäre interpretierte.
Aus dieser Tradition soll nun modernste Innovation werden: Das geplante Zentrum für Astronomie und Astrophysik wird nicht nur ein Observatorium, sondern bringt diese Disziplinen und andere Naturwissenschaften in anschaulicher und spannender Form in einem einzigartigen Science Center zusammen. Besonders ist zum Beispiel die vorgesehene Fernbedienbarkeit des Teleskops. Damit wird es möglich sein, das Teleskop über das Internet fernzusteuern und es wie eine Webcam ins Weltall zu richten. Lehrkräfte, Schulgruppen oder Studierende sollen sich künftig direkt aus Klassenzimmer und Uni auf das Teleskop aufschalten und Live-Bilder aus dem All empfangen können.
Das Fraunhofer IFF unterstützt das Projekt und die Arbeit des Vereins Silberschlag sehr gern.
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