Für eine grünere Zukunft: Internationales Forschungsprojekt gestartet

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Die Energiewende erfordert eine flexible Anpassung von Energieerzeugung und -verbrauch, um die Integration erneuerbarer Energien zu maximieren. Mit rund 35 Prozent entfällt ein bedeutender Anteil des Endenergieverbrauchs auf Wohn-, Dienstleistungs- und Industriegebäude. In diesem Sektor volatile Energien, wie Wind- und Solarenergie, flexibel zu nutzen, ist daher ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Das europäische Forschungsprojekt FlexBIT entwickelt digitale Lösungen, um die verborgenen Flexibilitätspotenziale in Energiesystemen zu erschließen und die Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren nachhaltig zu steigern.

© Fraunhofer IFF, Anne Bornkessel

Rund ein Drittel der Endenergie wird in Deutschland laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für Wohn-, Dienstleistungs- und Industriegebäude verbraucht, hauptsächlich für Heizung und Warmwasser. Diese Gebäude spielen eine zentrale Rolle bei der Energiewende, da sie nicht nur Einsparungen ermöglichen, sondern auch aktiv an der Nutzung erneuerbarer Energien beteiligt werden können. FlexBIT setzt genau hier an, indem es Gebäude und ihre Nutzer in Energiegemeinschaften einbindet, um den horizontalen und vertikalen Austausch von Energie zu ermöglichen und so eine stabilere und nachhaltigere Energieversorgung zu fördern.

Innovationen im Fokus: Energy Communities und Demonstrator in Deutschland

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung von Energiegemeinschaften, in denen Nutzer aktiv Energie teilen und austauschen können. FlexBIT zeigt praxisnahe und skalierbare Lösungen, um sowohl den Eigenverbrauch zu erhöhen als auch Netzbelastungen zu verringern.

Ein herausragendes Beispiel ist der Demonstrator in Deutschland: Hier wird eine industrielle Energiegemeinschaft geschaffen, die industrielle (aRTE Möbel GmbH) und tertiäre (Aue Funeral GmbH) Gebäude verbindet. Diese Gebäude nutzen bereits Photovoltaikanlagen und werden künftig durch FlexBIT-Lösungen wie Blockchain-Technologie unterstützt, um die Energieflüsse zu optimieren und die Nachhaltigkeit nachweisbar zu machen. Dies dient nicht nur der besseren Integration erneuerbarer Energien, sondern auch der Vorbildfunktion für andere industrielle Netzwerke.

Transnationale Zusammenarbeit für eine kohlenstofffreie Zukunft

Das Forschungsprojekt FlexBIT vereint Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen aus Deutschland, Italien, Malta, Polen und Griechenland. Ziel ist es, die Herausforderungen der Flexibilität in Energiesystemen zu bewältigen und die Integration erneuerbarer Energiequellen voranzutreiben. Mit fortschrittlichen Technologien wie künstlicher Intelligenz, Blockchain und innovativen Speicherlösungen wird FlexBIT dazu beitragen, Schwankungen in der Energieerzeugung auszugleichen und die Dekarbonisierung der europäischen Energielandschaft zu beschleunigen.

„Unsere Vision für FlexBIT ist es, das Potenzial der Energieflexibilität in Wohngebäuden, Dienstleistungsgebäuden und Industriegebäuden zu erschließen“, erklärt Dr. Pio Alessandro Lombardi, Projektleiter am Fraunhofer IFF. „Durch die Einführung von Energiegemeinschaften schaffen wir eine Plattform für einen nachhaltigen und kooperativen Umgang mit erneuerbarer Energie.“

Das Projekt wurde im Rahmen des CETPartnership Joint Call 2023 finanziert und wird von nationalen Förderstellen sowie dem europäischen Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe unterstützt. Die Laufzeit beträgt 30 Monate.