Kollaboratives, ortsflexibles Prüfsystem für die 3D-Qualitätssicherung
Die geometrische Inspektion großer Bauteile mit Abmessungen von mehreren Metern stellt besondere Herausforderungen an Prüfsysteme. Bisherige Lösungen in Form von Koordinatenmessportalen sind sehr aufwändig in der Anschaffung und wenig flexibel. Robotergeführte optische Sensoren können ebenfalls nur mit hohem Einrichtungsaufwand betrieben werden und der Einsatz bei geringen Losgrößen ist wirtschaftlich oft schwierig.
Das Fraunhofer IFF hat daher in Kooperation mit den Partnern KOLBUS GmbH & Co. KG und GITTA mbH ein neuartiges, optisches Inspektionssystem entwickelt, das insbesondere zur Erkennung von Geometrie-, Montage- und Fertigungsfehlern an Bauteilen mit mittleren bis großen Volumen geeignet ist. Bei dieser Lösung, die mit Mitteln des BMBF und des Innovationsprogramms Zwanzig20 finanziert wurde, handelt es sich um einen interaktiv steuerbaren 3D-Sensor, der mit einer Augmented-Reality-Lösung kombiniert ist.
Das neu entwickelte System eignet sich aufgrund seiner intuitiven Bedienung insbesondere für große, variantenreiche Bauteile, die in kleinen Serien bis Stückzahl 1 inspiziert werden sollen. Für die manuelle Führung des Sensors wird das wertvolle Erfahrungswissen der betrieblichen Anwenderinnen und Anwender genutzt und schnelle Algorithmen ermöglichen eine objektive 3-dimensionale Vermessung der Objekte. Das System wurde bereits im Sondermaschinenbau erfolgreich getestet, um Gussteile und Schweißkonstruktionen vor einer CNC-Bearbeitung auf unzulässige geometrische Abweichungen zu überprüfen.