Die Wasserstofferzeugung durch Biomassevergasung ist eine vielversprechende Technologie, die dazu beitragen kann, unsere Energiesysteme zu entkarbonisieren und die Treibhausgasemissionen zu verringern.
Die Renewable Energy Directive II (RED II) der Europäischen Union legt u.a. Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe und flüssige Biobrennstoffe – also auch Wasserstoff – fest, damit diese Kraftstoffe auf das Ziel für erneuerbare Energien angerechnet werden können. Kurz vor Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens wurde der Weg von Wasserstoffbereitstellung über Biomasse in nationales deutsches Recht aufgenommen.
Hersteller von Vergasungsanlagen argumentieren häufig mit einer besonderen Einfachheit dieser Versorgungskette. In der Regel werden aber die spezifischen Prozesse zur Wasserstoffherstellung, die Rahmenbedingungen und technische Vergleichskonzepte nicht in einem Umfang betrachtet, der eine solche Aussage fundiert zulässt.
Insbesondere für die unter deutschen Bedingungen besonders relevanten dezentralen Lösungen existieren weder wissenschaftlich ermittelte Erfolgsfaktoren noch umfassende Verfahrensbewertungen. In vielen Fällen ist nicht einmal klar, welcher Aufwand tatsächlich erforderlich ist, um eine bestimmte Wasserstoffqualität zu erreichen.
Die gesamte Holzvergasungs- und Gasreinigungsbranche, aber auch viele potenzielle Investoren und Nutzer von Wasserstoff, warten auf technische, ökonomische und ökologische Entscheidungsgrundlagen. Diese werden im Projekt H2Verg in zwei Phasen erarbeitet.