Sektorenkopplung in der Systemführung von Energiesystemen (Projekt)

Fraunhofer IFF entwickelt mit der Siemens AG Software-Werkzeuge für das optimale Zusammenspiel von elektrischen Infrastrukturen mit anderen Infrastruktur-Sparten. Mittels dieser Werkzeuge werden Infrastrukturbetreiber wie Stadtwerke zukünftig in der Lage sein, ihre Systeme weiterhin stabil zu betreiben, auch wenn die Anforderungen durch die Zunahme von Elektromobilität und dezentrale Einspeiseanlagen steigen. Ein ggf. erforderlicher Netzausbau lässt sich hierdurch zeitlich nach hinten verlagern oder sogar teilweise vermeiden.

In der ersten Phase steht die Integration zwischen Ladeinfrastruktur und dem elektrischen Netzbetrieb im Fokus. Je nach Situation wird hiermit eine Lastreduktion von Ladevorgängen ermöglicht, die mittels intelligenter Steuerung eine maximale Ladeleistung zulässt, ohne eine Überlastung der bestehenden Infrastruktur zu riskieren. Schwerpunkt der Entwicklung liegt hierbei in Modulen zur nahtlosen Integration in Leitsysteme, den optimalen Verfahren zur Ermittlung der zulässigen Lasten und der Bereitstellung erforderlicher Schnittstellen, um einen reibungslosen Informationsaustausch zwischen den beteiligten Komponenten zu gewährleisten. Ziel ist hierbei eine weitgehende Automatisierung in Abhängigkeit der Prozesse, wobei der Systemführer die letzte Entscheidungshoheit innehat.

© Fraunhofer IFF, Viktoria Kühne

In der zweiten Phase werden aufbauend auf den zuvor erarbeiteten Komponenten und Konzepten Werkzeuge geschaffen, die eine vereinfachte Bedienung und Situational Awareness unterstützen. Hierfür werden mittels eines Dashboard-Ansatzes geeignete visuelle Oberflächen geschaffen und dem Nutzer via mobiler App und web-basiert zur Verfügung gestellt. Diese Werkzeuge unterstützen sowohl den Systemführer im Leitsystem als auch die Service-Teams im Feld.

Basierend auf den Ergebnissen aus der Integration der Elektromobilität werden in der nächsten Phase weitere Sektoren integriert. In erster Linie wird die Kopplung auf die Sektoren Strom, Wärme und Wasserversorgung ausgeweitet. Auch hierfür werden geeignete Mechanismen der übergreifenden Optimierung, Schnittstellen und Dashboards für die nutzerfreundliche Bedienung entwickelt und erprobt.

Projektinfo

Projektlaufzeit

2020 bis 2022

Projektpartner

  • Siemens AG