Infrastruktur für Wasserstoff (Projekt TransHyDE-Sys)

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Auf dem Weg dorthin spielt der Energieträger Wasserstoff eine wichtige Rolle. Der jährliche Wasserstoffbedarf der deutschen Wirtschaft wird auf mehrere Millionen Tonnen geschätzt. Um diesen Bedarf zu decken, muss eine leistungsfähige und effiziente Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut werden.

Ziel der Technologieplattform TransHyDE ist die Entwicklung und Förderung verschiedener Technologien für den Transport und die Speicherung von Wasserstoff. Dabei geht es einerseits um europaweite Leitungssysteme, andererseits werden aber auch dezentrale Lösungen für Regionen untersucht, die (noch) nicht an ein übergreifendes Wasserstoff-Leitungsnetz angeschlossen sind. 

© Malp, Adobestock

Am Fraunhofer IFF werden verschiedene dezentrale Konzepte zur Versorgung der Industrie mit Wasserstoff entwickelt und im Berechnungstool N-IDO-H2 umgesetzt. Betrachtet werden sowohl lokale Leitungsnetze als auch der Transport von Wasserstoff mit Trailern. So kann eine maßgeschneiderte Lösung für die Versorgung mit Wasserstoff gefunden werden, die auf den Bedarf der Industriebetriebe abgestimmt ist. In das Berechnungsprogramm fließen technische Parameter wie Durchfluss und Druck in den Leitungen, die Leistung des Kompressors sowie die Fahr- und Betankungszeiten der Trailer ein. Das Ergebnis ist immer eine Kostenabschätzung, um die notwendigen Technologien zu installieren und zu betreiben. Auf diese Weise ist es möglich, verschiedene Szenarien miteinander zu vergleichen und die kostengünstigste Variante zu ermitteln.

Erwartete Projektergebnisse in TransHyDE-Sys

  • Erstellung eines Berechnungsprogramms für Wasserstofftransport mit Trailern und in Leitungsnetzen
  • Kostenoptimierung für spezifische Anforderungen der Wasserstoff-Erzeuger und -verbraucher
  • Gegenüberstellung von Installations- und Betriebskosten für Trailer- und Leitungstransport von Wasserstoff
  • Entscheidungshilfe für die zu installierende Transportvariante
  • Sensitivitätsanalysen: Einfluss von Wasserstoffmenge, Transportdistanz, Druckniveau etc. auf die Kostenentwicklung

Kosten im Griff: Effiziente Wasserstofflogistik mit dem Hydrogen Transport Cost Calculator

Die wirtschaftliche Nutzung von Wasserstoff hängt maßgeblich von effizienten und kostengünstigen Transportlösungen ab. Das Fraunhofer IFF hat deshalb im Rahmen des TransHyDE-Projekts den Hydrogen Transport Cost Calculator (H2TraCC) entwickelt – ein leistungsfähiges Analysetool, das Unternehmen und Entscheidungsträgern eine präzise Kalkulation der Transportkosten von Wasserstoff ermöglicht.

Wie hilft Ihnen der Hydrogen Transport Cost Calculator?

H2TraCC berechnet die Kosten für den Transport von Wasserstoff anhand relevanter Faktoren wie:
Transportweg: Lkw, Pipeline oder andere Optionen im direkten Vergleich
Distanzen und geografische Gegebenheiten
Transportmengen und Druckstufen

Das Tool liefert eine transparente und belastbare Kostenanalyse (Levelized Cost of Hydrogen Transport, LCOHT), die als Grundlage für strategische Investitionen in Wasserstoffinfrastruktur dient.

Für wen ist das Tool relevant?

H2TraCC richtet sich an:

  • Unternehmen der Energie- und Wasserstoffbranche
  • Expertinnen und Experten aus Infrastrukturplanung und Logistik
  • Investoren und Förderinstitutionen
  • Politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden

Projektinfo

Projekttitel

»TransHyDE-Sys« (Systemanalyseprojekt innerhalb des Leitprojekts TransHyDE)

Stichworte

Wasserstoff, Wasserstofftransport, Wasserstoffinfrastruktur, Gastransportnetz, Wasserstofftransportnetz, Wasserstoff-Trailer, Verdichter, Wasserstoffspeicher, Installations- und Betriebskosten

Projektlaufzeit

04.2021 bis 03.2025

Projektpartner

  • BTU Cottbus-Senftenberg
  • DECHEMA e.V.
  • ESA² GmbH
  • Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH
  • Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V.
  • Fraunhofer IEE
  • Fraunhofer IEG
  • Fraunhofer IFAM
  • Fraunhofer IFF
  • Fraunhofer IKTS
  • Fraunhofer IPM
  • Fraunhofer ISE
  • Fraunhofer ISI
  • Fraunhofer IWM
  • Fraunhofer SCAI
  • Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
  • Hüttentechnische Vereinigung der Deutschen Glasindustrie e.V.
  • Institut für Zukunftsenergie- und Stoffstromsysteme gGmbH
  • Karlsruher Institut für Technologie
  • Papiertechnische Stiftung
  • Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH
  • TU Berlin
  • Universität Kassel
  • VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH
  • VNG AG

Assoziierte Partner

  • 50Hertz Transmission GmbH
  • Gasunie
  • GRTgaz Deutschland GmbH
  • Nowega GmbH
  • ONTRAS Gastransport GmbH
  • RWE
  • TenneT TSO GmbH
  • VDZ Technology gGmbH

Projektförderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung
betreut vom ptJ Forschungszentrum Jülich