Das elektrische Energieversorgungssystem hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Was zunächst vor allem durch den technisch getriebenen Ausbau der erneuerbaren Energien geprägt war, wird seit einiger Zeit durch weitere Einflussfaktoren verstärkt. Unter anderem führen klimatische Veränderungen zu immer häufigeren Extremwetterereignissen, politische oder militärische Konflikte bedrohen die Versorgungssicherheit und gefährden die Verfügbarkeit von Energieträgern. Negative Preisentwicklungen verschlechtern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. All dies beeinflusst die verfügbaren Freiheitsgrade der Netzbetriebsführung und erhöht die Anforderungen an die Operatoren in den Leitstellen der Stromnetze erheblich. Ihre Rolle befindet sich seitdem in einem Veränderungsprozess, der mit einer schleichenden Mehrbelastung einhergeht. Immer mehr Systemfunktionalitäten sind zu überwachen und zu steuern, immer höhere Reaktionsgeschwindigkeiten sind gefordert und immer gravierender werden die technischen und wirtschaftlichen Folgen von Fehlentscheidungen.
Ziel des Forschungsteams im Projekt ODAL ist die Erhöhung der Systemsicherheit durch die Verbesserung der Handlungsfähigkeit der Operatoren in kritischen Netzsituationen mittels digitaler Assistenzsysteme und Werkzeuge im modularen Leitsystem.