Mobile Krankenhäuser für die medizinische Notversorgung
Die aktuelle Pandemie zeigt die Verletzlichkeit unserer Gesundheitsinfrastruktur. Bei der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten kommt es zu Engpässen und planbare Operationen werden verschoben, um ausreichende Aufnahmekapazitäten für COVID-19-Patient:innen bereitzustellen.
Modulare medizinische Systeme, die flexibel einsetzbar, schnell auf- und abbaubar und sofort betriebsbereit sind, können die Funktionsfähigkeit der medizinischen Versorgung stützen und die Aufnahmefähigkeit auch außerhalb von regulären Krankenhäusern erhöhen.
Mini-Krankenhaus mit energieautarker Versorgung
Eine Grundvoraussetzung für den Betrieb eines mobilen Krankenhauses ist eine zuverlässige und ständig verfügbare Strom- und Wärmeversorgung. Die Entwicklung einer autarken Energieversorgung ist daher einer der wichtigsten Teilaspekte im Verbundprojekt Demo-medVer.
Der Schlüssel für die sichere Versorgung: erneuerbare Energien. Ein innovatives Hybridkonzept, das Photovoltaik-Anlagen, Elektrolyse und Brennstoffzellen kombiniert, erzeugt Strom und Wärme. Ein Energiemanagementsystem, entscheidet intelligent über Maßnahmen, um die Versorgungssicherheit der mobilen Krankenstation zu gewährleiten. Wenn all diese Systeme gerade kein mobiles Mini-Krankenhaus versorgen müssen, sind sie zum Beispiel Notstrom-Back-up für ein reguläres Krankenhaus.
Standardisiertes Baukastensystem für verschiedene medizinische Anforderungen
Bei der technischen Umsetzung setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Demo-medVer-Projekt auf ein modulares Baukastensystem. Die einzelnen Komponenten sind dann ganz individuell je nach Anforderungen des Einsatzlandes (Industrie-, Schwellen- oder Entwicklungsland), des Einsatzgrundes (Pandemie, Umweltkatastrophe, Unwetterereignissen) sowie der Krisenbewältiger (THW, Feuerwehr, Rettungsdienst, Ärzte ohne Grenzen, allgemeine medizinische Versorgung) und der vorhandenen Infrastruktur (Strom, Wasser, Gas, Wärme) maßgeschneidert kombinierbar.