Die Systematisierung von Kennzahlensystemen zur Bewertung und Steigerung der Energieeffizienz ist wichtig, da vergleichbare umfassende Kennzahlensysteme bisher nicht existieren. Der Einsatz eines physikalischen Benchmarks zur Bewertung bestehender Anlagen und Prozesse eröffnet die Möglichkeit, die Energieeffizienz etablierter Anlagen und Prozesse zu steigern und Forschungsansätze für neue effektive Methoden zu generieren.
Ziel des Projektes greoKEMS ist die Etablierung eines Standards zur Bewertung der industriellen Prozesseffizienz unter Berücksichtigung physikalischer oder gesetzlicher Grenzwerte. Die eingesetzte Methodik und die Werkzeuge werden unter realen Bedingungen erprobt und die Ergebnisse fließen in die Erarbeitung des Standards ein. Die Methodik, einschließlich des Modellprozesses, wird anschließend in einer VDI-Richtlinie festgelegt.
Da in der bisher ausführlich behandelten Systematik keine grenzwertorientierten Kennzahlen enthalten sind, wird damit ein neues universelles Kennzahlensystem entstehen, das quantifizierbare und vergleichbare Kennzahlen für das Energiemanagement liefert.
In Anlehnung an die ISO 50001 Energiemanagement werden mit der Methode der grenzwertorientierten Leistungsindikatoren (EnPI) repräsentative Leistungsindikatoren für die Umsetzung Ihrer Energiepolitik festgelegt. Bei der Definition von EnPIs ist es immer wichtig, Systemgrenzen und Betriebsbedingungen zu definieren, um eine Fehldarstellung zu vermeiden. Ziel ist es, zukünftige Veränderungen mit Blick auf Energieverbrauch und -nutzung sinnvoll bewerten zu können und einen Vergleichszeitraum festzulegen (Energie-Baseline EnB, siehe ISO 50001: Energiemanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung, 2012).